In der Fußzeile einer jeden Unterseite meines Webangebots findest Du das Logo der Deutschen Knochenmarkspender-Datei (DKMS) mit der Aufforderung, Lebensretter zu werden und Dich bei der DKMS zu registrieren.
Warum werbe ich für die DKMS?
Ich lebe seit vielen Jahren mit einer Erkrankung meines Blutsystems. In diesem Zusammenhang habe ich hautnah mitbekommen, wie verzweifelt manche Menschen, deren Immunabwehr quasi auf null geschrumpft ist, auf eine passende Stammzellen-Spende warten, um weiterleben zu können. Oft können Angehörige Stammzellen zur Verfügung stellen, manchmal funktioniert das jedoch nicht. Dann wird in einer weltweiten Datei, der Knochenmark-Spenderdatei, nach passenden Spendern gesucht. Je umfangreicher diese Datei ist, desto größer ist die Chance, einen passenden Spender zu finden. Aus diesem Grund ist jeder registrierte Mensch wichtig: ein potenzieller Lebensretter, eine potenzielle Lebensretterin.
Warum werden Stammzellen benötigt?
Wer eine Stammzellenspende empfängt, ist sehr krank und hat kein Immunsystem mehr. Meist handelt es sich bei den Erkrankungen um Leukämien oder Lymphome. Diese Menschen sind allen Umwelteinflüssen völlig hilflos ausgeliefert.
Damit der erkrankte Körper selber wieder Abwehrzellen bilden kann, werden neue Stammzellen benötigt. Die Stammzellen bilden körpereigene Abwehrzellen im Knochenmark und diese Abwehrzellen landen später im Blut.
Der Spender gibt eine kleine Blutspende oder, was nur in 10 % der Spenden vorkommt, spendet etwas Knochenmark. Dieses wird dem Empfänger der Spende verabreicht, sodass dessen Blutsystem wieder eigene Abwehrzellen bilden kann. Das ist eine ganz knappe Zusammenfassung des Prinzips Stammzellenspende.
Die Registrierung zur Spenderin, zum Spender: Du gibst nur eine Speichelprobe ab, das war’s
So einfach ist es wirklich. Dazu kommt noch die Genehmigung, in die Spenderdatei aufgenommen zu werden.
Deine Probe wird in einem Labor untersucht und mit ganz bestimmten Merkmalen in die Spenderdatei eingepflegt. Erst wenn ein erkrankter Mensch irgendwo auf der Welt genau Deine Stammzellen benötigt, wirst Du kontaktiert und um eine Stammzellenspende gebeten. Kommt es dann tatsächlich dazu, wirst Du in einem nahegelegenen Krankenhaus untersucht und wenn alles in Ordnung ist, zur Spende gebeten. Wie das abläuft, kannst Du weiter unten lesen.
Näheres zur Knochenmarkspende
Auf der Website der dkms findest Du alle Informationen zum Thema Knochenmark-spenderdatei und zum Ablauf der Registrierung.
Nur für den Fall, dass es zur Spende kommt, wird von Dir Blut oder (selten) Knochenmark benötigt.
Ich habe zwei Absätze von der Website der DKMS kopiert und zitiere sie leicht angepasst nebenstehend.
Wie funktioniert die Registrierung?
Über das Online-Formular der dkms kannst Du Dir das Registrierungsset ganz bequem nach Hause schicken lassen. Mit den beigefügten Wattestäbchen nimmst Du jeweils einen Abstrich Deiner Wangenschleimhaut und schickst die Stäbchen samt unterschriebener Einwilligungserklärung an unser Labor zurück. Nach der Registrierung werten wir die relevanten Gewebemerkmale im Labor aus und stellen anschließend das Ergebnis der Probe pseudonymisiert für den weltweiten Spendersuchlauf zur Verfügung.
Wie läuft eine Stammzellspende ab?
Es gibt zwei verschiedene Methoden, Stammzellen zu spenden: die periphere Stammzellentnahme und die Knochenmark-Entnahme.
Die periphere Stammzellentnahme kommt derzeit mit circa 90 Prozent am häufigsten zum Einsatz. Bei dieser Methode werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus dem Blut gewonnen. Die Ärztin oder der Arzt legt dazu jeweils einen Zugang in beide Armvenen, ähnlich der Blutspende. Zuvor erhalten alle Spender:innen über fünf Tage hinweg ein Medikament mit dem Wachstumsfaktor G-CSF. Der hormonähnliche, körpereigene Stoff G-CSF sorgt für eine vermehrte Produktion von Stammzellen und deren Ausschwemmung in die Blutbahn. Die periphere Stammzellentnahme dauert normalerweise drei bis höchstens fünf Stunden. In der Regel können unsere Spender:innen die Entnahmeklinik noch am selben Tag verlassen. Nur sehr selten wird ein zweiter ambulanter Entnahmetag notwendig.
Die Knochenmark-Entnahme kommt bei etwa 10 Prozent der Stammzellspenden zum Einsatz. Bei der Knochenmark-Entnahme wird den Spender:innen in einer zertifizierten Entnahmeklinik unter Vollnarkose circa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Das sind etwa fünf Prozent des Gesamtknochenmarks. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb weniger Wochen. Im Anschluss an die Knochenmark-Entnahme ist es möglich, dass für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz auftritt, ähnlich dem bei einer Prellung. Zur Knochenmark-Entnahme bleiben unsere Spender:innen normalerweise für ein bis zwei Nächte im Krankenhaus. Anschließend raten unsere Ärzt:innen dazu, sich nach Rücksprache mit der Entnahmeklinik noch einige wenige Tage zu Hause zu erholen. Das gesundheitliche Risiko der Knochenmark-Entnahme ist gering. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf das allgemeine Risiko, das mit jeder Operation unter Vollnarkose einhergeht. Um vermeidbare Risiken auszuschließen, hat für uns die sorgfältige medizinische Voruntersuchung unserer Spenderinnen und Spender höchste Priorität.
Danke schon jetzt
Ich habe auf Veranstaltungen der DKMS oder unterstützender Organisationen ganze Handballmannschaften gesehen, die sich als SpenderInnen registrieren ließen. Auf einer Veranstaltung in Büsum vor einigen Jahren kamen an einem einzigen Tag über 400 neue SpenderInnen hinzu. Das ist einfach überwältigend. Trotzdem kommt es auf jeden einzelnen Menschen an. Eine einzige passende Spende kann sogar weltweit sehr schwer zu finden sein. Und wenn sie dann gefunden wird, kann sie Leben retten.
Mach mit. Danke.